zum Einsatz des Schlachtschiffes "Bismarck" und des Kreuzers "Prinz Eugen" im Atlantik. (Deckbezeichnung "Rheinübung").
1.) Aufgabe:
2.) Feindnachrichten:
b) Vgl. laufende Berichte der Skl. (2.Abt.B und 3.Abt. FH), insbesondere die B-Berichte und Nachrichten über Geleitzugsteuerung. c) Die Northern-Patrol scheint die Bewachung der Dänemarkstr. übernommen zu haben. Es wurden dort verschiedentlich Hilfskreuzer und Vorpostenstreitkräfte festgestellt. "Hipper" meldete am 25.3. zwei Kreuzer in AD 52. Am 13.4. wurde ein Hilfskreuzer in AD 57 durch U-Boot versenkt. d) "King George V" ist wahrscheinlich voll verwendungsbereit. Über "Prince of Wales" liegen keine Nachrichten vor, es wird angenommen, daß das Schiff sich noch im E.K.K.-Verhältnis befindet. e) Mit Hilfskreuzern oder Dampfern, die getarnt Torpedobewaffnung tragen, muß gerechnet werden. Über U-Boote bei Geleitzügen im freien Seeraum keine neuen Nachrichten.
f) Über U-Bootsverteilung gegenüber O.K.M. B-Leitstelle G 2012/40 (enthalten in Anlage 1 zu Gruppe West gkdos. 1601/41 Chefs. vom 15.1.41) keine neuen Erkenntnisse.
Bezüglich Luftaufklärung gegenüber O.K.M. B-Leitstelle G 2007/40 (ebenfalls enthalten in o. gen. Anlage)
Änderung dahingehend, daß Gruppe 15, der bisher die Luftaufklärung von England aus in westlicher und südwestlicher Richtung oblag, geteilt worden ist:
g) Weitere Nachrichten laufend fernschriftlich bzw. später durch Funk. Lage Küstenvorfeld Biscaya bei Bedarf. Für französischen Seeverkehr gültige Bestimmungen siehe Anlage 2.
4.) Eigene Streitkräfte:
bb) Südlich 42º N, ostwärts 30º West, nördlich 5º N, soweit es außerhalb der amerikanischen Sicherheitszone liegt. In beiden Op.-Gebieten sind sowohl deutsche wie italienische U-Boote eingesetzt.
b) Unterrichtung Kampfgruppe über eigene U-Boote und umgekehrt mit FT [Funktelegramm], sobald sie in Operationsgebiete der U-Boote eintritt oder in die Biscaya einläuft.
c) Südlichster Hafen, der von eigenen U-Booten angelaufen wird, ist St. Nazaire. Basis der italienischen U-Boote ist Bordeaux.
d) Die italienischen U-Boote sind mit der deutschen ES-Patrone und mit dem Buchstaben-ES ausgerüstet.
e) Ein deutsches U-Boot steht als Wettermelder zwischen 55º bis 60º N und zwischen 20º und 25º West. Dieses U-Boot gibt möglichst täglich eine Wettermeldung um 5 Uhr, 15 Uhr und 19 Uhr DSZ [deutsche Sommerzeit] auf der Atlantik-U-Boots-Kurzwelle. Abnahme dieser Meldungen wird empfohlen. f) Ein Fischdampfer (z.Zt. "Sachsenwald") steht als Wetterbeobachter im Seegebiet zwischen 48º und 49º N und 33º und 35º West. Überschreiten der Grenzen bei Ausweichbewegungen möglich. g) Im Laufe des Monat April ist Entsendung eines französischen Neufundland-Seglers zur Wetterbeobachtung im Seegebiet Neufundland vorgesehen. Übermittlung der Wettermeldungen durch Gruppe West. h) Luftaufklärung wird im allgemeinen täglich geflogen:
bb) Küstenvorfeldaufklärung von Brest und Hourtin bis 11º West jeweils in etwa 150 - 200 sm Breite mit He 115.
Erweiterung bis 20º West durch Einsatz von He 111 und BV 138 - Flugzeugen ist in Vorbereitung.
bb) Südlich der Linie Südspitze Grönland bis Nordspitze Hebriden durch Gruppe West.
c) Operationsgebiet ist der Nordatlantk nördlich des Äquators mit Ausnahme der Hoheitsgewässer neutraler Staaten (3 sm-Grenze).
d) Der Flottenchef hat im Operationsgebiet freie Hand in der Durchfürung der Aufgabe.
"Prinz Eugen" ist im allgemeinen im taktischen Zusammenhang mit "Bismarck" einzusetzen.
Einsatz des Kreuzers zu Sonderaufgaben nach Weisung Gruppe West oder nach Ermessen des Flottenchefs.
e) Wird Durchbruch in Atlantik bemerkt, bleibt Aufgabe bestehen.
Abkürzen der Operation oder Abbruch der Unternehmung nach Lage.
f) Zwingt Entwicklung der Lage unerwartet zum Rückmarsch in die Nordsee, werden Vorbereitungen dazu von Gruppe Nord getroffen.
g) Bei Durchführung der Aufgabe steht die Vernichtung feindlichen Schiffsraumes im Vordergrung.
h) Zur Verbesserung der Aufklärungsmöglichkeiten werden für die Unternehmung zwei Spähdampfer ("Gonzenheim" und "Kota Penang") und U-Boote eingesetzt.
bb) U-Boote: Mit laufender Besetzung des Süd-Operationsgebietes (Freetown-Gebient) mit mindestens 2 U-Booten ist zu rechnen.
2.) Als Aufklärungsform kommt in erster Linie der Vorpostenstreifen in Frage. 3.) Die U-Boote sind grundsätzlich in ihrer Angriffsfreiheit nicht beschränkt. Einschränkung kann jedoch vom Flottenchef befohlen werden, wenn Lage dies erfordert.
k) Abbruch der Unternehmung auf Befehl Gruppe West oder nach Entschluß des Flottenchefs.
1) Folgende Troßschiffe und Begleittanker gehen vor dem Auslaufen in See:
Als weiterer Voraussichtlich günstiger Treffpunkt im Norden ist AJ 57 ausgewählt worden.
Für die Richtigkeit: [Signed] Fregattenkapitän und Adjutant.
Mutmaßliche Verteilung der englischen Seestreitkräfte im Nordatlantik (Stand 15.4.41).
Anmerkungen:
2.) Queen Elizabeth und Resolution Werft. 3.) Malaya - bisher Freetownbereich - ist 26.3. durch ein anderes Schlachtschiff, vermutlich vom Heimatbereich, ersetzt worden. Malaya in New York (Werft), angebl. durch Torpedotreffer beschädigt. 4.) Berwick vermutlich Werft. 5.) Von den leichten Kreuzern mehrere in der Werft. 6.) Furious möglicherweise nach England zurückgekehrt.
Bestimmungen für den französischen Seeverkehr. Folgender französischer Seeverkehr ist genehmigt:
2.) Verkehr zwischen benachbart liegenden Kolonien. Verkehr zwischen Frankreich und Kolonien, Protektoraten, Mandanten. Kein französisches Schiff darf in Feindeshand fallen, Schiffe müssen sich feindlichen Zugriffen durch Selbstversenkung entziehen, britische Geleitzüge meiden. Zickzackfahren verboten, keine Bewaffnung, französische Flagge, darunter gelben Stander führen, an Bordwand und Oberdeck französische Farben mit gelbem Rand auf schwarzem Untergrund gut sichtbar aufmalen, nachts vorgeschriebene Lichter, Abzeichen beleuchten. Französische Handelsschiffe, die im Rahmen genehmigten Seeverkehrs vorgeschriebenen Bedingungen und Abzeichen entsprechen, auch bei Bewaffnung als Neutrale behandeln.
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BOOK: The Battleship Bismarck. The Complete History of the Ship.
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